Eines schönen Morgens gegen 8:45 versammelt sich eine Truppe von sieben Leuten am Busbahnhof in Darmstadt. Mit dabei: diverse alkoholische Getränke von A wie Asti bis Z wie Klopfer (oder so) und es sei an dieser Stelle erwähnt, dass auch richtiger Sekt dabei war. Natürlich dürfen auch selbstgemachte Fleischkäsebletterteigschnecken (heißen die so?), Lebkuchen, Kinder Pingui und Erfrischungsstäbchen nicht fehlen, auch wenn letztere erst am nächsten Tag zum Einsatz kommen würden. Als ein paar Minuten später Person Nummer acht sowohl mit Kaffee als auch Plastikbechern eintrifft, scheint alles geklärt zu sein und es kann losgehen. Der Bus nach Stuttgart erfreut sich an diesem Tage großer Beliebtheit, es werden mehrere kostümierte Personen gesichtet, die ebenfalls einsteigen.
Morgens, halb 10 in Deutschland: Der erste Sekt wird entkorkt, was erstaunlich gut im Bus funktioniert (mit Wasserflaschen ist da noch etwas Übung notwendig, aber der Sekt läuft bzw. nicht, denn er läuft nicht aus). Das Einschänken beherrschen einige Personen ziemlich gut, andere weniger, trotzdem können mit beherztem Eingreifen sämtliche Sitze und Hosen der Mitfahrer vor dem Schaumwein gerettet werden. Damit war die erste Herausforderung erfolgreich bestanden. Etwa zweidreiviertel Stunden später (Stau Richtung Stuttgart – wer hätte es gedacht?) dann „Landung“ auf dem Busbahnhof, weiter mit dem Bus in die Stadt zum Hauptbahnhof und zur Haltestelle. Das Hotel war dieses Mal nicht ganz fußläufig zu erreichen, was dem Prinzip des Angebotes & Nachfrage geschuldet war: Es zeichnete sich schon im Vorneherein ab, dass die Nachfrage an einem Wochenende größer zu sein schien, als das Angebot. Gültigkeit besaß diese Tatsache sowohl für die Tische im Zelt als auch für das Hotel. Und dann war da noch das Klassenfahrtgefühl, und das in unserem Alter…
Nachdem im Hotel weiter vorgeglüht (ja, wir sind cool!), geschminkt ( 😉 ) und fotografiert wurde, war es dann Zeit, sich gen Wasen aufzumachen. Feststellen möchte ich an dieser Stelle, dass schon hier lustige Fotos entstanden sind, sowohl im Hotel, als auch unterwegs.
Weder der Andrang, noch die ignoranten Türsteher, die uns trotz der Reservierung nicht reinlassen wollten, konnten uns abschrecken. Insbesondere aus dem Andrang und der langen Wartezeit war es uns möglich, sogar positive Konsequenzen (=Fotos) zu ziehen.

Dabei stellte sich heraus, dass die Organisatorin so ein schlechtes Gedächtnis hat, dass sie sich a) nicht mehr daran erinnern konnte, wo genau sie den Tisch gebucht hatte und b) augenscheinlich verdrängt hatte, dass sie sich über den Willen des Kollektives hinweggesetzt und wieder einen Tisch am Rand gebucht hat (was sich dann im Nachhinein aber gar nicht also so falsch heraus gestellt hat.. pühhh). So konnten wir bald unseren Tisch Nummer 912 in Beschlag nehmen, der aber eigentlich Tisch 915 war (oder umgekehrt?), wie klar ersichtlich..


Nunja, von solchen Wiedrigkeiten lässt sich die mittlerweile auf 10 Personen angewachsene Partygruppe wohl kaum ausbremsen! Schließlich ist man mit Bus, Auto und Flieger angereist, da erwartet man ja auch etwas für sein Geld und die Umstände. Konkret wären das dann wohl 54 Gutscheine mit Wert 9,10 bis 9,30. Tja, man gönnt sich ja sonst nix. Und somit haben wir gleich mit einer Runde Mass Bier / Radler / Cola… gestartet und haben eine Runde Wasen-Essen hinterhergeschoben.

Die Gutscheine gingen auch überraschend schnell weg, aber gezwungenerweise wird ordentlich Trinkgeld gegeben, da die Bedienungen natürlich erstens kein Rückgeld rausgeben und zweitens die Bestellung auf möglichst viele Einzelbestellungen aufteilen. Okay, dafür trotzdem Respekt, was die an Mass Bier tragen können.

Und dann, was soll ich sagen, ging es doch recht schnell mit Nachschub. Die Fotos wurden lustiger (nix für ungut), die Gutscheine weniger und die Musik besser. Um ehrlich zu sein, erinnere ich mich nun nicht wirklich daran, was da lief; außer vielleicht Atemlos und .. nein, nur Atemlos. Eigentlich hatte ich ja extra meine Kamera dabei, aber so eine Frontkamera ist halt schon praktisch. Dazu muss man sagen, dass man über das iPhone ja geteilter Meinung sein kann, aber die Fotos sind doch recht ordentlich.
Damit ging der Abend doch schon recht vergnüglich los. Natürlich ist es nicht unbedingt ratsam, sechs Stunden nur im Zelt rumzusitzen. Daher haben wir uns einfach nach altbewährter Methode aufgeteilt und in zwei Gruppen abwechselnd das Volksfest unsicher gemacht. Hier vermerke ich jedes Mal erstaunt, dass niemand verloren gegangen ist bzw. beide Gruppen immer wieder den Weg zurück zum Zelt und darüberhinaus zum Tisch finden! Ich bin begeistert und stelle fest, dass da dann vielleicht zu wenig Bier im Spiel war…?
Der Ausflug der Gruppe 1 führte über Geisterbahnen, Pommesstände hin zu einem Schnaps-Stand, bei dem erst leckerer Pfirsischlikör genehmigt wurde (bis auf eine Jägermeister-Trinkerin) um dann eigentlich zum vermeintlichen Kirschlikör überzugehen. Leider stellte sich dieser als Kirschwasser heraus (wobei es einfach wie Wodka roch) und wurde promt im Mülleimer entsorgt. Dem Spaß tat dies jedoch selbstverständlich keinen Abbruch, im Gegenteil. Dazu trugen auch die Gläser bzw. Plastiker mit Jägermeisterlogo, was ja bekanntlich nie schaden kann, bei. Über den Jägermeister lässt sich bezüglich des Geschmacks ja bekannterweise diskutieren, während das Logo eigentlich immer was her macht; manche sind davon mehr und andere weniger begeistert. Und nicht zuletzt sind die Weisheiten des Standes – sofern sie denn Interesse des Betrachters auf sich gezogen haben – in Erinnerung geblieben.

Nach Pizza und Magenbrot war die Stimmung dann auf einem Höhepunkt angelangt, der sich dadurch zeigte, dass gewisse Tüten kurzerhand in Hüte umgewandelt wurden. Leider ließ diese in der Stabilität zu wünschen übrig, sodass sie als Papierflieger ihr trauriges Ende auf dem Asphalt ihr Ende fand. RIP. So sind eben Schicksale. Immerhin hatten wir mehr Spaß mit der Tüte, als diese je zu hoffen gewagt hatte (okay, das klingt komisch…).

Aber selbstverständlich hatte auch Gruppe 2 ihren Spaß. Von Suchen & Finden einzelner Gruppenmitglieder über Schießen, Lose ziehen bis hin zu Handys außeinander nehmen und Crêpe essen war für jeden Geschmack etwas dabei. Je nachdem natürlich erfolgreich (Finden des verschollenen Gruppenmitgliedes, Schießen, Lose kaufen) oder aber auch weniger erfolgreich (Handys auseinander bauen). Aber wie alles im Leben kann auch nicht nicht jede Aktion so funktionieren.

Schade nur, dass dieses Mal keine Asiaten nach einem Bild mit original kostümierten und geschminkten Klischee-Deutschen gefragt haben. Hm. Naja gut, da gibt es wohl eine Aufgabe für nächstes Jahr. Luft nach oben schadet schließlich niemals. (Es ist nicht überliefert, was genau der Gewinn bei den Losen war. Allerdings konnte verzeichnet werden, dass ein Stoffpferdechen, welches frappierende Ähnlichkeit mit einem Esel besitzt, im Rahmen des Schießens gewonnen werden konnte. Fürs Protokoll).

Nach diesen beiden Ausflügen konnte dann die Party im Zelt weitergehen, nochmal verstärkt durch die interessanten Menschen, die ab und zu an unseren Tisch kamen, um Fotos zu machen. Unter anderem ein Typ mit T-Rex Kostüm oder der Weihnachtsmann höchstpersönlich. Eine rot-weiß karierte Mütze kann ich hier nicht als Kostüm zählen, wobei auch jemand im nicht-flauschigen Kuh-Kostüm beobachtet wurde. Ich würde jetzt nicht sagen, dass der Alkoholkonsum übertrieben worden ist, allerdings sind doch einige Bilder entstanden, die ich hier niemandem vorenthalten möchte.



Und weil’s so schön war noch einmal… (war es aber wirklich, möchte ich behaupten). Die Fotos werden zunehmend peinl… öhm, witziger. Dabei nochmal großes Lob an alle, niemand hat wegen der Paparazzi seinen Bodyguard rufen müssen. Ach ja, festgestellt wurde auch, dass bei zunehmendem Alkoholspiegel zumehemende Wahllosigkeit bezüglich Gabeln und Messern für Nachtische herrscht. Ich hoffe, es hatte keiner Herpes :-p
wait for it…



So. Die restlichen Bilder gibt es bei Dropbox oder sowas. Ich hoffe, es hat allen Spaß bereitet und der Return on Investment auf die Investition war overall satisfying. Ich finde, der value war klar erkennbar, lessons learned ist möglicherweise, dass der free cash-flow im Zelt noch etwas höher sein könnte, um den möglichst großen Benefit aus den Gutscheinen zu gainen.
Hoffe, diese Investition wird weiterhin mit AAA bewertet und nächstes Jahr von allen Teilnehmenden in Erwägung gezogen und im Businessplan durchgerechnet. Ich möchte zu bedenken geben, dass selbst in der final phase dieses Projektes noch jede Menge Amusement dadurch erzeugt worden ist, „hey baby“ in der Bahn zu singen und der eigenen Schadenfreude Aufwind zu verpassen, in dem man fest stellte, dass es eigentlich echt witzig ist, Bahntüren der Reihe nach aufzudrücken. Oder halt zumindest dabei zuzusehen.
Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zu den Wasen reisen zu dürfen.
Bis dahin.