NZ: Sänk ju and goodbai.

Die letzten Tage hier haben sich ewig gezogen und sind doch super schnell vergangen. Und ehe man sich versieht, sind sechs Woche Reise vorbei. Einfach so. Und man fragt sich: Wie konnte das passieren? SECHS f* Wochen sind wie Wasser durch meine Finger geflossen. So lange und so riesig, eine große Sache so lange am Stück frei zu haben und plötzlich sind sie weg. Runtergezählt. Verflogen. Verlebt.

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Trotzdem ist es irgendwann genug. Nichts auf der Welt ist in Übermaßen gut. Oder zumindest ist mir noch nichts eingefallen. Wer was findet, darf sich gerne melden (und auch zu viel Geld ist nicht (!) gut, davon bin ich überzeugt – Beispiele gibt es genug). Und jetzt ist eben der Moment gekommen, dass diese Reise genug ist. Genug Abenteuer, oft genug Problemlöser und Weltentdecker gespielt, genug geschwitzt und gefroren, genug Sorgen gemacht und den Moment genossen. Oft genug für 25 € Euro pro Nacht übernachtet und dann wieder für das Zigfache. Genug Blogbeiträge, genug Fotos, genug Menschen getroffen. Genug Erinnerungen. „Genug“ ist ein seltsames Wort bei genauerer Betrachtung, bei häufiger Aussprache.

 

Was bleibt? Dank meiner Magen-Darm-Grippe zwischendurch inkl. Fahrt im Krankenwagen (habe ich in Deutschland noch nicht geschafft!) habe ich ein paar Kilos bei den Kiwis gelassen. Ansonsten habe ich stolze 4981 Bilder gemacht (Kamera und Handy Kombi), Abreisetag ausgenommen (da kommen von Cocktails und gutem Wein sicher nochmal einige dazu). Ich habe eine Unmenge Schokolade im Gepäck. Und ich weiß jetzt, dass ich problemlos links fahren kann, kein einziges Mal bin ich auf der falschen Spur gefahren, was ich mir so nicht zugetraut hätte. Klar, ab und an habe ich laut vor mich hingesungen, um mir Mut zu machen, wenn sich die linke Seite doch allzu falsch anfühlte und mich für dement / irre / bescheuert hielt. Ich durfte wundervolle Gastgeber kennen lernen und andere Reisende – und entscheiden, dass die Backpacker-Sache nicht meins ist und ich etwa hundert Jahre zu alt für Schlafsäle bin (B&Bs for the win – vielleicht war ich schon immer alt).

Ich habe frische Zuckerschoten aus dem Gemüsegarten gegessen und geholfen, Stiere auf andere Weiden zu treiben. Ich war unzählige Male in der Luft unterwegs, mit großen und kleinen Flugzeugen (Propellermaschinen haben was, genauso wie Viersitzer), Helikopter und dem Heißluftballon. Zu Wasser hat es auch funktioniert, per Schnellboot, Touridampfer und natürlich dem unvermeidlichen Schlauchboot. Und dazwischen hatte ich verschiedene Fahrräder und ganze drei Mietwägen (Jyn, Jillian und Kasimir – ja, ich gebe auch Mietwägen Namen! Und bin stolz drauf!!), die alle toll auf mich aufgepasst haben (auf Sandparkplätzen, Schotter, Schrägen, steile Auf- und Abfahrten und vor allem enge Parklücken). Air New Zealand habe ich zu schätzen gelernt, trotzdem will man manchmal einfach seine Haus- und Hofairline LH bemühen.

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Kasimir

Ich hatte Sehenswürdigkeiten stundenlang für mich alleine (Fotosessions ahoi!) und musste teilweise mit meinem Auto am Carpark anstehen bis ein Parkplatz frei wurde. Manchmal habe ich umgerechnet 100 € am Tag für Essen ausgegeben (the art of fine dining!) und an anderen Tagen gerade mal 5 € (Tütensuppen und zwei Mahlzeiten am Tag sind absolut ausreichend). Ich habe mich nach London zurückgesehnt, weil dort irgendwie alles einfacher und das Essen (in Chinatown) besser ist. Japanische Hiragana-Zeichen kann ich jetzt auch ein wenig und freue mich wahnsinnig auf meine nächste Japanreise. Und in meinem letzten Hotel, was hunderte von Zimmer hatte und hauptsächlich von Chinesen bevölkert war, habe ich mich durch die Sprache und Reis & Suppe zum Frühstück plötzlich wie „zu Hause“ gefühlt (Taiwan I love you). Aber ich schätze, das ist eben so, wenn man bei vielen Menschen an verschiedenen Orten der Welt ein Stück seines Herzens lässt. Neuseeland werde ich aber so schnell nicht wiedersehen, das fühlt sich wie ein Abschied an. Glücklicherweise gibt es noch viele andere Länder und Kulturen zu entdecken.

 

 

Fazit 1: Abenteuer sind anstrengend.

Fazit 2: Ich kann mich auf mich selbst verlassen.

Fazit 3: Dankbarkeit in Reinform.

 

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