Rome or the insignificance of human life

Wo anfangen… ewige Stadt, Rom. Der Ewigkeit so nah. So nah in Europa und mit 27 das erste Mal dort gewesen, das gesehen und berührt, was vor 2000 Jahren war und – so zu hoffen – auch in 2000 Jahren dort noch sein wird. Was dann sicherlich nicht mehr sein wird, bin ich. Sind wir, alle, die diese Zeilen lesen. Und dann wird dem im ersten Moment so begeisterten und vordergründig kultivierten Besucher schmerzlich bewusst, dass das eigene Selbst, das ich in all dem was es sein kann und zu sein vermag, eben doch nur das ist: Wahr für den Moment, wahr für jetzt, wahr für das ich. Und wenn die Ewigkeit das nächste Mal einatmet, verschwunden.

What to write about the eternal city, Rome. So close to eternity. So close in Europe but first time there at 27 years, touched and saw what has been built 2000 years ago and hopefully will remain there for the next 2000 years. What will be gone by then is me. Is us, is everyone reading those lines. This is the moment when the superficially sophisticated visitor has to accept the fact that the own self, all that it is and ever will be, is just true for the moment, true for now, true for the self. And as soon as eternity catches breath again, will be long gone.

Jedes Reiseziel hat bekanntermaßen seine must-sees und in einer Stadt wie Rom gibt es da offensichtlich einige solcher: Angefangen beim Vatikan über den Petersdom, Sixtinische Kapelle und Petersplatz über das Kolosseum, Forum Romanum endet dies abhängig von der individuellen Meinung des Besuchers in der Regel am Trevi-Brunnen. Ich kann hier allerdings gemischtes Feedback zu Protokoll geben, allerdings trotzdem nicht guten Gewissens von etwas abraten. Denn auch wenn beispielsweise eine Vatikantour schon dem Klischee entspricht und zumindest die Sixtinische Kapelle etwas überbewertet scheint (ja okay die Decke ist ganz nett, aber ansonsten einfach nur voll und unspektakulär), ist der Petersdom sowohl von innen als auch von oben die Reise definitiv wert! Über das Kolosseum bei Nacht (keine Schlangen und romantische Beleuchtung) und das Forum Romanum (wow!) kann ich nur positiv berichten.

Every destination has its own must-sees and oviously, Rome has quite a few of them. Starting from Vatican to St. Peters Basilica, Sistine Chapel, St. Peters Square to Colosseum, Forum Romanum, this list ends depending on the visitor mostly at the Trevi fountain. Well, I have to provide mixed feedback about those but cannot  recommend skipping one of them. Even if a tour through the Vatican fulfils the Rome clichée and the Sixtine Chapel is slightly overrated (nice ceiling but so what?), at least St. Peters Basilica is totally worth the journey – as well as from the inside and from the top! Also, Colosseum at night to avoid the crowds and to catch the romantic lighting as well as Forum Romanum is definitly a good choice.

Was allerdings diese Reise drei bis fünf Mal reisenswert machte, waren folgende Highlights und zwar alle kostenlos.

What really made this trip worthwile in fact were the following highlights which were all free:

Platz 4: Piazza Navona. Leben, Musik, Lachen. Menschen, die sich von Terror, Angst und der Endlichkeit des Seins nicht beeindrucken lassen und ihr Leben feiern. Die Atmosphäre dort und in den kleinen Gassen drumherum sprüht vor Lebendigkeit und Lebensfreude.

#4: Piazza Navona: Life, music, a good laugh. People who do not seem to care about terrorism, fear and the own finiteness just having a good time. A really vivid atmosphere at this piazza and in surrounding streets.

Platz 3: Engelsburg und dazugehörige Brücke im Dunkeln. Was bei Tag doch recht einfach und fast schon enttäuschend anmutet, ist bei Nacht ein Märchen. Ein folgender Spaziergang an der Tiber entlang vergoldet den Abend.

#3: Castell Sant‘ Angelo and its bridge at night. At daytime, this looks a bit odd but turns into a glow-in-the-dark fairytale. Ideally followed by a stroll at the Tiber perfects a night.

Platz 2: Pantheon. Wer hätte gedacht, dass so eine simple Kirche, die größtenteils von außen so gar keine Ästhetik versprüht, so zu beeindrucken weiß? Die Säulen, die Mauern, die zu dem Besucher sprechende Ewigkeit. Und von innen setzt sie sogar noch eins drauf. Wahnsinn. Tipp: auf den Mauern rechts und links eine Weile im Schatten sitzen und den Musikern auf dem Vorplatz lauschen.

#2: Pantheon. Who would have guessed that a rather simple church like this which looks a bit bulky from the outside can impress a traveler so much? The columns, the walls, the eternity speaking to the visitor. And it’s even better from the inside – amazing. My personal hint: Spend a bit of your precious time sitting on the walls to the left or the the right and listen to the great musicians at the piazza.

Platz 1: Fontana di Trevi. WOW. Ich war zwar in Las Vegas an dem Imitat, weigere mich dennoch zu glauben, dass es das sein sollte, was sie nachbauen wollten. Definitiv sowas dran vorbei, in allen Aspekten! Idealerweise spät abends oder früh morgens hingehen, das scheint nicht nur mein Highlight gewesen zu sein.

#1: Fontana di Trevi. WOW. Well I have seen the Vegas‘ copy of it but still I cannot believe that this was what they tried to imitate – no way! Walk by late evening or early morning as this amazing place seems to be a highlight for lots of Rome visitors.

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Oh ja und last but not least: EATaly anstatt Italy. Oder wie war das…? Definitiv nicht am Essen sparen, sowohl monetär als auch kalorientechnisch keine gute Idee, nicht in dieser Stadt und schon gar nicht in diesem Land! Ob Pizza im Steinofen, selbstgemachte Pasta oder kaltes Gelato in der Hitze, ich kann gar nicht genug schwärmen. Nur nicht unbedingt direkt an den großen Plätzen wie Pantheon oder Piazza Navona dinieren (wobei die Versuchung natürlich groß ist!), aber hier fällt das Preis-Leistungs-Verhältnis oft zu Ungunsten der Gäste aus. Leckeres Eis gibt es an jeder Ecke, aber besonders bei Giolitti in der Via Uffici del Vicario 40. Oh und der Wein.. der wunderbare Hauswein in weiß oder rot, der mit etwa 10 Euro pro Flasche im Vergleich zu einem Glas Bier zu 6 € pro Glas auch investitionstechnisch Sinn macht. Und die Kombination mit einer großen Flasche Wasser zu etwa 3-4 € ist definitiv sinnvoll. Ach und selbstverständlich können alle Kellner zumindest ein deutsches Wort: Gewürztraminer.

Last but not least: EATaly instead of Italy, right? Do not hold back in food terms (neither monetary nor dietary) in this country! Pizza from stone oven, home-made pasta or icy gelato in the heat makes an almost perfect trip. Just do not chose the big crowded piazza restaurants due to the rather disadvantegous price-performance-ratio. You can find great ice cream all around the city but especially at Giolitti in Via Uffici del Vicario 40 (Limoncello ice cream!! Jackpot!) Go for wine (bottle about 10 €) instead of beer (glas about 6 €) and add a big bottle of water to it (about 3-4 € which is cheap for Europe). And of course, all the waiters do know at least one German word: Gewürztraminer.

Die andauernde Hitze bei etwa 32 Grad plus Sonne (und das im September!!!), wo immer kein Gebäude oder Baum im Weg stand, macht auf Dauer dann doch etwas zu schaffen. Umso besser, ein Hotel mit Klimaanlage zu buchen (gibt es welche ohne in dieser Stadt?) und – man gönnt sich ja sonst nix – mit großer Badewanne zum Entspannen. Empfehlenswert wenn auch bedingt steuerbar ist ein Sommerregen in Rom bei immer noch 28 Grad. Ein ganz seltsames Gefühl, dass der Regen nichts ausmacht, dass gar nicht das Ziel ist, sich ihm zu entziehen, sondern dass er einfach nur gut tut.

The remaining heat at about 32 degrees plus sun (September – don’t want to visit in July or August) can be difficult to bear with. Therefore book a hotel with air con (probably there won’t be some without) and ideally with a large bath tub to relax after a long day. I can also recommend to enjoy a warm cosy summer rain with no need to run away from the wet.

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Und was bleibt dem ich davon? Die Erkenntnis, dass das eigene Leben dann doch über eine gewisse Unbedeutsamkeit weil Endlichkeit verfügt. Dass es ohne einen selbst schon so lange funktionierte und dass das auch nach einem der Fall sein wird. In 2000 Jahren, wenn sich niemand mehr an einen erinnert ist es egal, wie man gelebt hat. Was andere über einen gedacht haben oder deren Erwartungen. Dann zählt nur, dass man das getan hat, was einen glücklich gemacht hat. Dass man getan hat, was man wollte, dass man ausprobiert, genossen, versagt und gewonnen hat. Dass man niemals aufgegeben hat. Dass man glücklich war. Und das ist es, was mich am Reisen so fasziniert: Ich sammele keine Andenken, ich sammele Veränderungen in mir. Durch jede meiner Reisen einen neuen Aspekt, ein Stück mehr von mir. Und ich kann sagen: Das macht mich glücklich, denn ich muss nur mir selbst gegenüber Rechenschaft ablegen. Und dann kann ich hoffentlich irgendwann zurückblicken und mir denken: In 2000 Jahren wird sich zwar niemand mehr an mich erinnern –  aber ich allein habe dafür gesorgt, dass sich mein Leben gelohnt hat. Auch wenn ich verschwunden sein werde, sobald die Ewigkeit das nächste Mal ausatmet.

So what is left for the self? To realize that the own life is insignificant because it is finite. The world has worked without one for such a long time and this will continue after one passed away. In 2000 years, when nobody will remember you, it won’t matter anymore how you actually lived. What others thought about you or what they expected your life would be. The only thing that matters is that you did things you loved, that you did you actually wanted to do. That you never gave up. And this is the part that I adore so much about traveling: I don’t collect stuff, I collect changes in myself. Through all of my journeys I discover a new aspect of myself. And therefore I can say: This makes me so happy. And one day I might look back thinking that there will not be anyone remembering me in 2000 years time but I was the one who made my life worth it. Despite being long gone when eternity exhales the next time.

We travel not to escape life but for life not to escape us.

 

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